Macallan Whiskydestillerie Speyside
Uisge Beatha – Water of Life – Schottland’s Lebenswasser 

Whisky!

Es wäre keine richtige Wandern Schottland Tour, wenn es nicht auch den ein oder anderen Dram Whisky gäbe. Nach einer Wanderung, vor dem Kaminfeuer, Füsse hoch und einen leckeren Single Malt im Glas: Himmlisch! 

Ob einem Whisky schmeckt oder nicht – es ist das Lebensblut Schottlands und kaum eine andere Ware ist so eng mit der Geschichte und Tradition eines Landes verwachsen. 

Destillerie HundDer wohl glücklichste Wachhund Schottlands

Diese Liebe für den goldenen Nektar hat schon früh angefangen. Die Glenturret Distillery in der Nähe von Crieff wurde offiziell im Jahre 1775 gegründet, war jedoch zuvor seit 1717 bereits von illegalen Betreibern benutzt worden, die darauf abzielten, die Steuerzahlung an die britische Regierung zu vermeiden. Diese Geschichte hat zu Behauptungen geführt, dass Glenturret die älteste Brennerei in Schottland ist, ein Titel, der von anderen Unternehmen wie Littlemill, Glenisla, Bowmore und Glen Garioch angefochten wird.

Mittlerweile gibt es über 120 Whiskybrennereien in Schottland – also für jeden Geschmack etwas dabei. Die Regionen lassen sich locker in Highlands, Islands, Lowlands, Islay und Speyside unterscheiden. 

Speyside ist nicht nur das Zuhause des Cairngorms Nationalparks und eine traumhaft schöne Gegend. Der Fluss der dieser Region seinen Namen gibt ist auch der Versorgerfluss von einigen der dort angesiedelten Brennereien. Insgesamt gibt es über 50 Speyside Distillen, die höchste Anzahl in allen Whisky produzierenden Gebieten Schottlands. Diese trockene, warme Region bietet sich zum Whiskybrennen an, da sie in der Nähe von Gerstenfarmen liegt, den Fluss Spey enthält und in der Nähe des atlantischen Hafens von Garmouth liegt. 

SpeysideLoch Mallachie in Speyside

Das Wasser in der Gegend soll den niedrigsten Gehalt an gelösten Mineralien in Schottland haben, und dies kann den Geschmack seiner Whiskys beeinträchtigen. Es wird auch kein (oder nur ganz selten) Torf verwendet bei der Herstellung, was dem Endresultat einen runden, aromatischen, manchmal sogar süssen Geschmack gibt. Die Kenner träumen von den Noten Pfirsich, Sultaninen, Apfel, Honig und Vanille. 

Ich empfehle Speyside Whiskies immer, wenn jemandem Whisky (noch) nicht zusagt oder man sich mehr mit Whisky auseinandersetzen möchte. Selten gibt es eine solche Auswahl und jede Brennerei, sogar jeder einzelne Whisky hat nochmal eine andere Ausstrahlung. 

Die Speyside Region ist die Heimat der ‘big boys’ unter den Distillen: Glenlivet, Glenfiddich, Macallan, Aberlour, Glenfarclas…. Namen, die sich lesen wie der who-is-who einer Whiskykarte.

Gerade Macallan ist regelmässig in den Schlagzeilen. 2018 haben sie ihr neues Besucherzentrum eröffnet: architektonisch ein wahrer Augenschmaus. Es wurde für schlappe £140m gebaut und hat einen ganz anderen Ansatz, ein Whiskyerlebnis anzubieten. Ein Freund von mir nannte es “Disney-Land für Alkoholiker”: Aber hey – es ist halt was anderes. 

Die neue Macallan WhiskydestillerieIn der neuen, modernen Macallan Destillerie

Die teuerste Whiskyflasche der Welt war übrigens auch eine von Macallan: 2018 wurde der 60-jährige Macallan Valerio Adami 1926 in Edinburgh für 848.000 GBP versteigert. Es muss aber nicht immer gross und laut sein. Ich werde oft gefragt, was denn mein Lieblingswhisky wäre. Meist ist es der, der gerade vor mir steht! Aber wenn ich mich trotzdem festlegen müsste wäre es der 12jährige von AnNoc. Eine schnucklige, im Vergleich winzige Brennerei im Schatten des Craig Dhu (Schwarzer Berg) bei dem Dörfchen Knock.

An Noc Destillerie - lecker!Whisky wird in alten  Eichenfässern gelagert

AnNoc war früher mal Knockdhu, wurde aber umbenannt, um nicht mit dem ähnlich klingenden Knockando verwechselt zu werden. Laut Master of Malt kann man sich auf Aromen wie aromatische Gerste, frische Blumen, Wintergewürze und getoastetes Getreidebrot einstellen. Einfach lecker! 

Dann mal Slàinte!

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Von Stef
Geschrieben am 30. Januar 2020
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